Da war nun die Familie versammelt: Vater, der Bäcker, Mutter, die Bankangestellte, Sohn, der Doktorand, Tochter, die Abiturientin, und die Großeltern durften natürlich auch nicht fehlen - Opa, schon im Rollstuhl, fast 90, Oma, Anfang 80, noch ganz gesund. Und sie hatte Geburtstag. Es wurde viel geschenkt, sie freute sich an diesem Abend über die Aufmerksamkeit ihrer vielbeschäftigten Kinder und Enkel. Nur der Opa schenkte ihr seit Jahren nichts, aber das wurde wieder einmal knapp überlächelt.
Die Tochter rutschte in der Küche auf einer Apfelschale aus, aber es war nichts weiter passiert. Der Opa wollte noch eine Tasse Tee. Die Oma schenke ihm den Tee ein, hustete, spuckte dabei ausversehen in die Tasse. Alle guckten zu, wie Oma ihr bronchitisches Erzeugnis mit dem Finger aus Opas Tasse zu befördern versuchte. Dann tranken alle weiter Tee.
An dieser stelle wäre Omas Geburtstagsfeier auch schon zu Ende, wäre da nicht ein Anruf gewesen: die Tochter wurde von ihrem Freund angerufen, es ging um den Abiball. "Kannst du nicht an einem anderen Tag seinen Schwanz lutschen? Oma hat Geburtstag!" war ihr älterer Bruder erzürnt. "Was hast du gesagt?" wunderte sich die Mutter. "Du Loser, du kriegst keine ab, darum brüllst du so rum!" schrie seine Schwester. "Streitet woanders, aber die Oma soll es nicht mithören", empfahl der Vater. Der Sohn lehnte sich im Sessel zurück und fragte mit etwas verbitterter Miene: "Warum eigentlich nicht? Hat Oma etwa nie Schwänze gelutscht?" "Es reicht!" schrie die Mutter hysterisch. Der Vater wollte aufstehen, stürzte aber über Opas Beine, die Mutter lachte, die Oma auch. "Wollt ihr noch Tee?" hatte sich der Sohn wieder beruhigt.
"Ich möchte noch ein Stück Kuchen", sagte die Oma. Der Sohn warf den Kuchen in eine Ecke des Wohnzimmers und sprach: "Dann hol es dir, sonst frisst ihn der Hund!" Die Mutter ging hin und kratzte den Kuchen vom Boden. "Wo sind meine Spielkarten?" wusste der Opa nicht, während die Mutter der Oma den vom Boden gekratzten Kuchen auf den Teller schüttete. "Und noch etwas Staub, wenn schon vom Boden!" lachte der Sohn und klopfte seine Hausschuhe über Omas Teller ab. Die Tochter lachte auch und sprang auf den Tisch, pisste in die Salatschüssel und gab diese der Mutter: "Opa hat bestimmt Durst". Die Mutter goss die Pisse ihrer Tochter über Opas Glatze und zog sich aus, um auf dem Tisch zu tanzen. Der Vater masturbierte für sich und den impotenten Opa dazu. Der Sohn machte im Wohnzimmer ein Lagerfeuer und tanzte mit seiner Schwester herum. "Hier ist deine Doktorarbeit", warf die Mutter die 300 ausgedruckten Seiten ins Feuer, die der Sohn gestern unfassbarerweise nicht mehr finden konnte, "das ist dafür, was du aus meiner Karriere gemacht hast!" Der Vater lachte und schob dem Opa sein Glied in den Mund: "Das ist dafür, dass du sie vor mir hattest!" Der Sohn öffnete eine Flasche Korn und goss den Alkohol gewaltsam dem Vater in den Mund: "Das ist ist dafür, dass ich mich in der Schule wegen dir schämen musste!" Die Oma aß ihre vollgeschissenen Windeln und murmelte: "Das ist mir dafür, dass ich diesen Kinderschänder geheiratet habe!" Dann hatten sich alle wieder lieb und gingen schlafen - wer miteinander, wer mit Opa.
2011