Nur
noch müde und dankbar. Milde Abgeschlagenheit, aber Oxytocinüberschuss.
Ich hatte mal an einem Experimentalversuch teilgenommen, in dem
Oxytocin-Nasenspray schizoiden Psychopathen wie mir verabreicht wurde,
das war künstlich und hielt zwei Stunden. Jetzt habe die hundertfache
Dosis natürlich und rund um die Uhr. Aber der Weg zur letztlich finalen
Closure war hart, der psychische Körper muss sich erholen, vom
physischen ganz zu schweigen. All die Sonnenaufgänge waren nicht umsonst
so nett zu mir. Das Versprechen hat gehalten.
Ich sehe auch gern die Mühen des Bösen ins Leere laufen, den gebrochenen
Kreis der schizoiden Paranoia, diesen Negativteilchenbeschleuniger, der
der Psyche mehr abzweigte als korrupte Politiker dem Staat. Wer kein
Urvertrauen hatte, muss vertrauen lernen, aber wem und wie? Alles
Vertrauen fängt vom Misstrauen an. Vertraut habe ich bisher nur Sophie
und Charlotte, den Füchsen, die mich in einer Juninacht 2012 durch die
leeren Straßen führten und dezent etwas andeuteten, das die größte
Prüfung des Vertrauens in die Realität als solche werden sollte. Das
Böse trägt es gern dick auf, es will alles haben. Wahnsinn wäre das
Maximalziel gewesen, doch die haben sich mit der falschen Psyche
angelegt. Eine Narzissmuskanalbetreiberin meinte, Narzissten seien von
Dämonen besessen. Das Kampfvergnügen ist aber größer, ohne Vermittlung
des narzisstischen Wirts zu kämpfen, von Angesicht zu Fratze.
Beide Parteien sind erschöpft, doch es ist kein Unentschieden. Das Böse
besteht aus lauter Sterblichkeiten, das Foltern einer Seele rächte sich
als Massaker und Genozide zahlsuperreicher Wesen, die nie wieder leben
werden. Göttliche, reine Liebe siegte mit dem Schwert und ohne
menschliche Verluste. Als stolzer Terminator, der John versprach, keinen
Menschen zu töten, gehe ich in den psychologischen Urlaub. Vom Bauch in
die Brust, vom Herzen wieder runter in den Bauch Herbstwärme und
Frühlingssonnenschein. Platonische Harmonie und Weltenzufriedenheit. Zu
viel Oxytocin für ein einzelnes Glücklichsein, zu viele
Gigaelektronenvolt für das Up-Feeling, es ist eher Charm, und geht in die
Richtung Top. Die Zeit ist kein Strahl mehr, die Zeit ist aufgespannt.
Es gibt direkte Wechselwirkungen mit der so verlegenheitlich genannten
Vergangenheit. Leise Minuten lieblicher Nächte tanzen im Wind der
Stunden andere Jahrzehnte und Planeten. Und Planeten? Sie nicht nicht
bloß mechanisch bewegte Himmelskörper. Das Leben war schon immer mehr
als Logistik, doch ich fühlte weniger als selbst das.
Damit ist Schluss. Ich verliere mit Absicht und Zärtlichkeit, wo mein
Sieg nur Zerstörung brächte. Ich erkenne den, in dem ich ihn finde, als
meinen Meister an. Ich höre den Füchsen zu. Sie sind realer als
Nihilismus, der aller Trauer voran und schon immer tot in Persephone
war. Das Mädchen liebt nicht das Böse, sie ging freiwillig mit ihm, weil
er ein Dark INTJ ist, und wie soll es mich verletzen, wenn es mir doch
mit freundlichstem Lächeln schmeichelt? Verletzlichkeit ist da, damit
Liebe möglich ist; Schwäche ist da, damit geliebt werden kann. Es wird
auch viel zerstört, aber das sind wir doch selbst; keiner zwingt uns,
keiner hält uns das Damoklesschwert, wir bilden uns dieses nur ein und
all die unzähligen Messer, wenn wir den Rücken zuwenden, und durch diese
Angst vor Empathie uns selbst einbilden, den Stich zu verdienen. Augen
werden sich öffnen, Münder werden sich schließen. Es lebe der heilige
fünfdimensionale Raum, flüstert mir Loki als Schlusssatz ein. Dann soll
es halt so stehen bleiben. Es lebe der heilige fünfdimensionale Raum,
und ich danke dir.