Die
Wirtschaftsweisen aller Länder berieten. "Scheiße", stellen sie
schließlich fest, "es gibt zu viele Alte". Beim gemeinsamen Stuhlgang
hatte einer eine Idee. Er rief einen Gesellschaftsversteher an, der von
seiner Art ein wenig an Edward Bernays erinnerte, und legte ihm das
Problem dar. "Kein Problem", sagte der Spezialist, "Also zuerst müssen
wir das abwertende Wort Mord durch etwas Positives ersetzen, am besten
gleich durch einen Neologismus. Wie wärs mit Dex?" "Was ist Dex?"
wunderte sich der älteste der Herren. "Nix. Einfach Dex, ein neues Wort.
Wenn jemand auf der Straße einen Rentner erschießt oder erschlägt oder
mit dem Auto überfährt, heißt das zukünftig einfach Dex".
Und so nahm die dexuelle Revolution ihren Lauf. Man sagte nicht "Rentner
töten", man sagte "Dex haben". Wer keinen Dex hatte, galt als Loser und
Versager. Apotheken verkauften Aufputschmittel gegen dexuelle Impotenz.
Wer Dex, wie früher, Mord nannte, dem wurde eine überholte Dexualmoral
vorgeworfen. "Du traust dich nicht, einen Rentner zu dexen!" lachte man.
"Was, du willst keine Menschen ermorden? Ach nein, die Trauben sind dir
einfach zu sauer. Vielleicht kannst du dir einfach kein cooles Dex-Auto
leisten. Was, du hast nicht mal eine Dex-Pistole?" Und die Gesellschaft
spaltete sich in die, die sich Gewinner nannten, und Rentner töteten,
und die, die sich Verlierer nannten, und hinter den Gewinnern
aufräumten.