Mittwoch, 22. März 2017

Kalambia Piktschers




Der alte Mann sah aus wie eine Kreuzung aus Udo Kier und Tobin Bell, sein altes Haus lag am Rande der Siedlung, ein eifersüchtiges rotes Auto stand im Hof. Auf der Kinderschaukel brannte eine lebensgroße Menschenpuppe, auf dem Motorrad daneben ein Skelett. Hitler bekreuzigte sich und da wurde Bruno ganz schwindelig, und er setzte sich auf eines der Plastikfässer mit Leichenteilen. Der alte Mann stellte sich als Dutch vor, gab der kleinen Beverly einen bei den Kindern so begehrten Alienkopf und schickte das wie die kleine Emily Perkins aussehende Mädchen heim. Fünf wilde Hühner rannten durch den Hof, verfolgt von einer zornigen alten Frau. Pauline saß auf einem Thron aus Elfenbein in einem sexuell extrem aufreizenden Königinnengewand. Ihr Spiegelbild kotzte Blut aus und verzehrte sich nach Victoria. Die zierliche Journalistin folgte Dutch ins Haus, verfolgt von reptilienartigen Höllenkreaturen, die sich um den Altar im Wohnzimmer scharten, auf dem Freddys Handschuh glitzerte. "Er lebt", sagte Dutch, und die Kinderportraits an der Wand zuckten kurz zusammen. "Ist es wahr, dass der Kurze und der Muskelmann Zwillinge sind?" machte der Alte Konversation, um die zierliche Frau von der Horrorkulisse abzulenken. "Ich möchte es wissen", sprach sie entschlossen, und griff nach Hammer und Nägeln. Der Glatzkopf saß betäubt und gefesset auf einem Stuhl, seine ganze Kopfhaut war mit einem Rasiermesser gleichmäßig in Quadrate mit etwa 2,54cm Seitenlänge aufgeteilt. "In die Schnittstellen", sagte Dutch, und die Journalistin begann mit der Arbeit. Bald würde er aufwachen, versicherte Dutch.


Ellen wachte aus einem Alptraum auf, ging duschen, trank einen Tee, und ging runter zu Dutch. "Ist er fertig?" fragte sie, und sah sogleich das vielversprechende Resultat. "Nur eine Jungfrau kann aus ihm einen Zenobiten machen", erklärte Dutch das Einladen der unbekannten Frau, die Ellen an ihre Tochter erinnerte, - ja, so hätte diese wahrscheinlich später ausgesehen, wenn Ellen es damals rechtzeitig zu ihrem elften Geburtstag geschafft hätte. Der Handschuh mit den vier Klingen bewegte sich, denn der Glatzkopf war aufgewacht. "Liberate... me", flüsterte etwas aus der Wand. Ein nacktes extrem abgemagertes Frauenwesen ging die Treppe im Spinnengang herunter, griff aber diesmal niemanden an. "Sie glaubt an dich", lachte Dutch, und reichte dem Glatzkopf einen magischen Würfel. "Sprichst du mit mir?" machte dieser ironisch sein Spiegelbild nervös. Die Geisel im Robocop-Kostüm rief noch "Wichser!" bevor Dutch im Tony-Montana-Stil ihr eine Kugel verpasste und sie vom Stuhl direkt durch die Mondtür fiel. Pauline schlug am Strand die Beine übereinander und sah, wie ein Pärchen auf Koks direkt auf dem Sand den Fick des Jahrhunderts fickte. Am Kiosk kaufte ein vorher gründlich zusammengeschlagener Weißer eine Packung Aspirin, nahm eine Tablette heraus und wunderte sich, dass da wirklich Aspririn drin war, worauf ihn der schwarze Verkäufer einen Rassisten nannte, woraufhin der Weiße den Schwarzen einen Rassisten nannte, doch dieser ließ es sich nicht gefallen, las einen Bibelvers, und erschoss den Weißen. Im Haus duftete es nach Kuchen. Die beiden Hunde von Dutch, Shrek und Grinch, warteten geduldig vor dem Ofen. Der Alte nahm den Kuchen heraus, schnitt ihn auf, bis er blutete, und verfütterte ihn an die Hunde, die zu zwei Dingern aus dem All mutierten. Zombies und Untote kamen in Scharen aus dem Wasser, und gingen an Pauline und ihrem Thron vorbei direkt zum Haus.


Die Journalistin war seit einem Jahr in eine weiße Dolmetscherin aud Afrika verliebt, sagte es aber nur Sean Penn. Sie wollte wie Odysseus ihre Mutter in der Unterwelt besuchen, Hitler grüßen, und die kleine Schwester der Dolmetscherin von den Toten auferwecken. Pinheads gieriger Geist fuhr in den Körper des Glatzkopfs, der sich etwas verformte, bis er wie Doug Bradley aussah. Die Journalistin und ihr Scientology-Bruder fürchteten zusammen weder Tod noch Teufel, doch nun war die zierliche Frau auf sich allein gestellt, da ihr Bruder ein Attentat vorbereiten musste. Pinhead zeichnete eine Türklinke auf der Tapete, und eine Tür mit gewundener Treppe nach unten tat sich auf. Die Journalistin folgte dem Zenobiten, während Dutch zum Strand ging. Er erklärte dem jungen Mädchen, dass er mitnichten seine Seele dem Teufel verkauft hatte, der als Rechtsanwalt John Milton in der Stadt sein Unwesen trieb, - vielmehr war es Gott, das allmächtige Wesen mit dem Antlitz eines alten schwarzen Häftlings aus Shawshank, mit dem er den Teufel betrogen hatte. Bei kleinsten Anzeichen von Untreue setzte sich Dutchs Auto von selbst in Bewegung und überfuhr Leute. Das 16-jährige Mädchen und die durch Hyperschlaf nicht gealterte Ellen folgten Dutch durch Pinheads Tür. "Newt", flüsterte Ellen dem Mädchen ins Ohr. Die Stadt brannte, als wäre ein Atomkrieg ausgebrochen, doch das Haus lag zu weit außerhalb der Stadt, und blieb vom Sudden Death von 9/10 der Weltbevölkerung unberührt. Bevor sich Pinheads Tür schloss, lief ein verwirrter Zeitreisender hindurch. "Ist es 1996?" rief er, und Durch rief scherzend zurück: "Welcher Tag ist heute? Welches Jahr?" "Vielleicht ist alles eine Zeitschleife", tröstete Ellen die Journalistin. Unten in einer Lava-Welt angekommen, sah man einen qualvoll verbrennenden Jedi-Ritter. Ausgeweidete Gangster hingen von der Höhlendecke runter, ein Clown verteilte Luftballons an lustige kleine Teufelchen. Die Ankömmlinge sahen eine zum Trampolin gemachte Seele über einem Abgrund gespannt, darauf trampelten Geister von Serienmördern herum. Pinhead befreite die Seele mit vier sauberen Kettenschüssen, und sie fuhr in den Körper der Freundin von Donnie Darko, der Schwester der Dolmetscherin, in die die Journalistin verliebt war. Als dies geschah, begann eine Uhr zu ticken, ein Countdown wurde ausgelöst, und Dutch nahm ein grotesk großes Handy aus der Tasche eines gerade der Verdammnis übergebenen Börsenhais. Es wurde von allen Richtungen scharf geschossen, doch wie in einem Film, traf keine der Kugeln die Frauen, die offenbar Protagonistinnen dieser Geschichte sind. Dutch wurde von den Kugeln regelrecht durchsiebt, und das letzte, was die in einem offenen Lift hochfahrenden Frauen hörten, war: "Ich weiß nicht, wie lange ich das noch ha-ha-halten kann". Unten ging alles in die Luft, doch von oben stieg ein rettender Android in den Lift; wieder im Haus angekommen, suchte die Journalistin nach dem Schlüssel für das eifersüchtige Auto, während der Android Ellen und den Mädchen einen Sarg mit flüssigem Stickstoff zeigte, in dem ein junger Polizist lag. "Mimetische Polylegierung", erklärte der Android.


9.2014